Sir Edmund Hall-Patch

Vorsitzender des Exekutiv-Rats des europ. Wiederaufbau-Rats

* 1896

† 1. Juni 1975

Wirken

Edmund Hall-Patch wurde im Jahre 1896 geboren. Schon vor dem Jahr 1945 und der Übernahme der Regierung durch das Labourkabinett Attlee-Bevin war er als besonderer Kenner der Probleme der europäischen Wirtschaft bekannt. Als Begleiter des Außenministers Bevin an der Marshall-Plan-Konferenz im Juni 1947 und als britischer Teilnehmer an den kurz darauf folgenden britisch-französischen Besprechungen über die Abwertung des Francs in Paris, bei denen Sir Stafford Cripps neben ihm England vertrat, hat Sir Edmund seine früheren Erkenntnisse durch eine nähere Bekanntschaft mit den Problemen der Nachkriegszeit erweitern und vertiefen können. Bevin holte sich ihn als Unterstaatssekretär in die Regierung und machte ihn zum Direktor der Wirtschaftsabteilung des Foreign Office. Als solcher führte er die britische Delegation zu den britisch-amerikanischen Verhandlungen über die Schaffung der Bizone, nach deren Abschluß man ihm einen wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Vereinigung der beiden Westzonen zuschrieb. Als dann im April 1948 mit der Bildung des "Ständigen europäischen Wiederaufbau-Rates" und der Unterzeichnung der "Pariser Konvention" der wirtschaftlichen Zusammenarbeit Westeuropas auf der Grundlage des Marshall-Planes ihr organisches Gefüge gegeben wurde, berief man Sir Edmund zum Vorsitzenden des Exekutiv-Rats des Wiederaufbau-Rats.